Tuesday, August 20, 2013

Verschiedenes

Mein Vater wäre morgen 72 geworden. Ich habe mich schon lange daran gewöhnt, daß er nicht da ist, dennoch habe ich ruhige Momente, wo ich mir wünschte ich könnte ihm erzählen was ich so mache.

Er würde es verstehen.

Er sagte mir einmal "Ich hätte es geschafft dich in die Medizin zu bugsieren, wenn ich dort eine Zukunft gesehen hätte." Ich glaube er sah im ganzen medizinischen Komplex keine Zukunft, mit Sicherheit auch im finanziellen Aspekt. Oder er sah einfach keine Perspektive darin, für mich. Auf alle Fälle stand er meinen mathematischen Ambitionen sehr aufgeschlossen gegenüber. Er kaufte mir das Buch das ich immer noch sehr verehre, "A fizika kultúrtörténete" (die Kulturgeschichte der Physik). Ich habe es vor kurzem meinem Sohn auf englisch gekauft.

Das aus meinen Ambitionen nicht wirklich viel wurde, lag wahrscheinlich daran, daß ich in die Informatik gegangen bin ;-)

Aber egal, es macht mir ja viel Spaß, und die beiden Gebiete verzahnen sich ja zusehends. Es gibt einen signifikanten Trend, die Grundlagen der Mathematik auf das Fundament der Typentheorie zu stellen, und somit die Mengenlehre praktisch zu entthrohnen, nach mehr als 100 Jahren Herrschaft.

In einem kleinen Winkel dieses Kriegsschauplatzes mache ich mir selber gedanken. Gestern Abend fuhr ich nach Ansbach, um meine Mutter zu besuchen, und nahm auch Hamster Daniela mit. Ich war wirklich müde geworden nach dem Abendessen, las noch ein Paar Seiten Kategorientheorie und schlief ein. Aber zwischen 2 und 3 wachte ich auf, und ich denke in dem Moment verstand ich, daß meine Idee von Typen als Flächen sich mit den Opetopen vereinbaren lassen, wenn man sich nur in die Kodimension versetzt. Das Stichwort Poincaré-Dualität kommt da auf, was alles erklären könnte.
Ich nahm den Hamster mit runter, wir setzten uns vor die Terrassentür, und der Schein des Vollmondes fiel auf uns. Es war mystisch.

Außerdem arbeite ich an einer Kodierung, so daß etwas gleichwertiges zum Lambda-Kalkül mit Opetopen kodiert werden kann. Mal schauen wie das alles zusammenkommt.

Ich denke mein Vater wäre der einzige aus meinem Umkreis der für solche Gedanken ein wirklich offenes Ohr gehabt hätte, selbst wenn er das meiste gar nicht verstanden hätte. Aber er wäre auf mich manchmal stolz gewesen.

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